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Himmelfahrt
Himmelfahrt
Christi Himmelfahrt? War das nicht so ein glücklicherweise arbeitsfreier Donnerstag im Frühsommer? Mariä Himmelfahrt? Kennen nur „die Bayern“. Aber welchen Hintergrund haben diese beiden Feiertage eigentlich? Und wie werden sie traditionell gefeiert?
Zu Ostern feiern die Christen die Auferstehung Jesu, das wissen auch viele Menschen, die Kirchen eher als touristische Sehenswürdigkeiten betrachten. Dass das Fest am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert wird, ist schon weniger bekannt. Christi Himmelfahrt gilt als das Ende der Osterzeit. Weshalb das so ist und warum der Termin 40 Tage nach Ostern liegt, lässt sich aus der Apostelgeschichte des Lukas (Apg 1,1-11) ableiten:
[1] Im ersten Buch, lieber Theophilus, habe ich über alles berichtet, was Jesus getan und gelehrt hat, [2] bis zu dem Tag, an dem er (in den Himmel) aufgenommen wurde. Vorher hat er durch den Heiligen Geist den Aposteln, die er sich erwählt hatte, Anweisungen gegeben. [3] Ihnen hat er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen.
[…] [8] [I]hr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde.
[9] Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. [10] Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen [11] und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.
(Zitiert nach: Die Bibel, Altes und Neues Testament. Freiburg, Basel, Wien: 1999, S.1220)
Auf Papst Leo III. geht die Tradition zurück, an den Tagen vor Christi Himmelfahrt in einer Prozession von Gemeinde zu Gemeinde zu ziehen und für eine gute Ernte zu beten. Wie so häufig vermischten sich religiöse und weltliche Bräuche.
Prozession mit Bollerwagen
Nach einem alten germanischen Rechtsbrauch musste einmal im Jahr der eigene Grundbesitz umgangen werden, um das Recht daran zu behalten. „Um die Felder“ ziehen heute an Christi Himmelfahrt landauf, landab Männer jeden Alters aus ganz anderen Gründen. Auch wenn sich dieser Brauch nicht unmittelbar aus den christlichen Bitttagen mit ihren Flurprozessionen abgeleitet haben sollte – überliefert ist, dass diese im Mittelalter mehr und mehr bei Speis, Trank und Tanz ihren Abschluss fanden. Aus dem 19. Jahrhundert sind dann sogenannte „Herrenpartien“ oder „Schinkentouren“ überliefert. Von diesen zum heutigen „Vater-“ oder „Herrentag“ ist es nur noch ein kurzer Gedankensprung.
Entschlafung oder Aufnahme?
Der Tag, den der Volksmund „Mariä Himmelfahrt“ nennt, ist ein sogenanntes Hochfest der römisch-katholischen Kirche und mit einem festen Datum, dem 15. August, verbunden. Und das ist nicht der einzige Unterschied. Die Gottesmutter ist der Glaubenslehre zufolge nicht in den Himmel aufgefahren, vielmehr wurde sie „mit Leib und Seele“ in den Himmel aufgenommen. Dieses Dogma verkündete Pius XII. im Jahr 1950. Folgerichtig heißt es denn auch „Assunta“ (von lat. „Assumptio“, zu deutsch ‚Aufnahme‘). Im 6. Jahrhundert war noch die Bezeichnung „Dormition“ (lat. Für ‚Entschlafung‘) gängig. Die Apostel sollen Mariens Grab ohne Leichnam, gefüllt mit Blüten und Kräutern vorgefunden haben. Daher rühren diverse Bräuche der Kräuterweihe, die Krankheiten von Haus und Vieh fernhalten sollen. Doch auch Prozessionen, teilweise am folgenden Sonntag, sind üblich, die bekanntesten sind die Schiffsprozession auf dem Bodensee, und die Lichterprozession im Wallfahrtsort Maria Vesperbild.
Sabine Fett
Bild: © jorisvo - stock.adobe.com
Tag des Friedhofs 2021
Tag des Friedhofs
Die Kirchengemeinde Himmelpforten nimmt am 19.09.2021 von 10 – 17 Uhr an der bundesweiten Veranstaltung „Tag des Friedhofs“ teil. Das diesjährige Motto lautet: „Natürlich erinnern“
Das Motto, das alle zwei Jahre vom Bund deutscher Friedhofsgärtner neu vergeben wird, passt wunderbar zu unserem kirchlichen Friedhof, da er seit gut einem Jahr von der Kirchengemeinde naturnäher und insektenfreundlicher umgestaltet wird.
Friedhöfe sind allseits bekannt als Orte der Stille und Erinnerung, aber auch Begegnungen und Gespräche finden auf ihnen statt. Hier fassen Hinterbliebene oft neuen Mut, schöpfen Hoffnung und erinnern sich an Schönes im Zusammenhang mit den Verstorbenen. Daneben haben Friedhöfe einen unschätzbaren Wert für Tiere und Pflanzen, bieten ihnen Lebensraum. Der Tag des Friedhofs soll auf genau diese Vielfältigkeit hinweisen.
Der Aktionstag startet mit einem Gottesdienst um 10 Uhr in der Friedhofskapelle. Im Mittelpunkt steht hier eine Diskussionsrunde zum Thema „Gott ist Schöpfer. Ist der Mensch nur ein Geschöpf Gottes oder selbst ein Schöpfer?“ Wenn der Mensch auch ein Schöpfer ist, welche Verantwortung hat er und wird er ihr gerecht? Und welchen konkreten Beitrag kann „die Kunst“ hierzu leisten und den Menschen in seiner Verantwortung unterstützen?
Die Künstlerin Stephanie Link, Dr. Thomas Kück, Kai Seefried, Dr. Wolfgang Kurtze und Thomas Stelzer nehmen an der Diskussionsrunde teil. Musikalisch wird der Gottesdienst von der Kirchenband „Horizont“ begleitet, die am 12. September auf ihr 10jähriges Bestehen zurückblicken kann.
Anschließend stehen folgende ortsansässige Firmen/ Personen zu Themen rund um Friedhof, Bestattung, Trauer sowie Grabgestaltung und -pflege mit Rat und Tat zur Seite:
- Hellwege Bestattungen, Inh. Thomas Stelzer
- Garten- und Baumschule Maiwald
- Steinmetz Bösch GmbH
- Sternenzauber und Frühchenwunder
Die Künstlerin Stephanie Link stellt ihr neugestaltetes Kunstprojekt, gefördert durch den „Triple-K-Fonds – Kunst, Kultur und Kirche für den ländlichen Raum“ vom Arbeitsfeld Kunst und Kultur im Haus kirchlicher Dienste der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers im Verbund mit der Hanns-Lilje-Stiftung, am Tag des Friedhofs der Öffentlichkeit vor.